Auf dem Weg zur Outperformance? Warum europäische Unternehmensanleihen attraktiver erscheinen als US-Anleihen

3. Oktober 2023 (Anzeige)

Europäische Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating sind aus unserer Sicht günstiger als äquivalente US-Anleihen. Warum das so ist, erklärt Tom Moulds, BlueBay Senior Portfolio Manager, Investment Grade.

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Die Bewertungen sprechen aktuell für europäische Unternehmensanleihen. Die Risikoaufschläge gegenüber Staatsanleihen sind in Europa etwa 25 bis 30 Basispunkte höher als in den USA1, in den vergangenen zwölf Monaten war die Differenz zeitweise sogar noch höher.

Diese Tatsache ist umso bemerkenswerter, als das Verhältnis in der Vergangenheit meist genau umgekehrt war: Eigentlich sollten europäische Unternehmensanleihen zu niedrigeren Spreads gehandelt werden als US-Anleihen, auch weil die durchschnittliche Duration-Differenz von US-Unternehmensanleihen zum europäischen Markt bei ähnlichem durchschnittlichem Rating volle zwei Jahre beträgt. Die höhere Verzinsung europäischer Anleihen ist aus unserer Sicht attraktiv und lässt auch höhere Renditen erwarten.

Warum sind die Risikoaufschläge in Europa höher?

Um zu verstehen, warum die Risikoaufschläge in Europa fallen könnten, muss man zunächst wissen, warum sie überhaupt gestiegen sind. Wir sehen vor allem drei Gründe.

Der erste und wichtigste ist der Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine im vergangenen Jahr. Da Europa dem Konflikt sehr nahe ist und die Märkte Auswirkungen auf europäische Unternehmen fürchteten, entwickelten sich europäische Anleihen im vergangenen Jahr deutlich schlechter. Vor allem energieabhängige Sektoren wie Industrie und Versorger, darunter zum Beispiel die energieintensive deutsche Chemieindustrie, trugen maßgeblich zu der Underperformance bei.

Dies führte zu einem Anstieg der Risikoaufschläge in Europa gegenüber dem US-Markt. Und als sich die Lage am Energiemarkt etwas beruhigte, kam ein weiterer Faktor ins Spiel: ein deutlicher Anstieg der Emissionsvolumen von Finanzanleihen. Das Jahr 2022 war eines der schlechtesten Jahre in der Geschichte der Anleihemärkte, entsprechend schwach war die Emissionstätigkeit am Primärmarkt – insbesondere von Emittenten aus dem Finanzsektor. Als sich die Bedingungen gegen Ende des Jahres zu verbessern begannen, mussten die europäischen Banken jedoch ihre aufsichtsrechtlich vorgeschriebenen Kapitalreserven auffüllen. Also mussten sie vorrangige, nicht bevorrechtigte Schuldtitel ausgegeben, und das daraus resultierende Neuemissionsvolumen von Finanzanleihen führte zu ständigen Preisanpassungen am Markt.

In diesem Jahr kam schließlich noch ein dritter Faktor hinzu: die Volatilität im Bankensektor. Da diese im März mit dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank begann, hatte zunächst vor allem der US-Finanzsektor die volle Aufmerksamkeit der Anleihemärkte. Doch noch im selben Monat musste die Credit Suisse vor dem Zusammenbruch gerettet werden, und plötzlich waren alle Augen auf Europa gerichtet. Die Folge: Europäische Unternehmensanleihen wurden weiterhin zu günstigeren Kursen gehandelt als US-Anleihen, und da das Angebot an Finanzanleihen nach wie vor hoch ist, hat sich daran bisher auch nichts geändert.

Ausblick

Warum also sollten sich europäischen Unternehmensanleihen erholen? Erstens, weil wir nicht davon ausgehen, dass sich der Fall „Credit Suisse“ in Europa wiederholen wird.

Europa hat weniger Banken als die USA, von denen die meisten größere, gut kapitalisierte nationale Champions sind.

Die Rettung der Credit Suisse war in dieser Hinsicht der Ernstfall; es war sehr offensichtlich, welche Institute von den Märkten wohl als Nächstes auf den Prüfstand gestellt werden würde: die Deutsche Bank und die Société Générale. Und genau so kam es, doch es wurde schnell klar, dass die Regulierung der letzten Jahre den Bankensektor in eine bessere Situation gebracht hatte, außerdem waren beide Banken viel profitabler als die Credit Suisse.

Was den Energiesektor betrifft, so bestehen weiterhin Risiken, allerdings sind wir inzwischen ein gutes Stück von den hohen Preisen des vergangenen Jahres entfernt. Weitere Volatilität ist möglich, doch die Unternehmen, die eventuelle Volatilitätsausschläge zu spüren bekommen könnten, sind heute besser aufgestellt, da sie ihre Energiekosten abgesichert haben und sich so über den Winter bringen können. Sollten die Energiepreise tatsächlich wieder steigen, halten wir einen ähnlichen Anstieg der Kreditrisikoaufschläge wie im vergangenen Jahr für unwahrscheinlich.

Was den Krieg zwischen Russland und der Ukraine betrifft, so sehen wir inzwischen eine positivere Entwicklung und halten eine Deeskalation bis Jahresende für möglich – was auch zu einer Entlastung in Form sinkender Energiepreise führen würde.

P.S.: Die Wechselkurse sind ebenfalls günstig

Auch aus Währungssicht spricht einiges für Euro-Anleihen. Fondsmanager nutzen kurzfristige Devisenkontrakte, um Währungsrisiken abzusichern. Wenn man die Renditeentwicklung zwischen Euros und Dollars nach dieser Methode anpasst, erscheinen Euros attraktiv.

1 Stand: 31. Juli 2023, Bloomberg.com. 

 

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