
Was Marktvolatilität für Gold und Silber bedeutet
14. April 2025 (Anzeige)
Ned Naylor-Leyland erörtert die Hintergründe des Bullenmarktes für Gold, die Rolle des Edelmetalls als „sicherer Hafen“ und die Frage, warum viele Anleger noch nicht in Währungsmetallen und Minenaktien investiert sind.
Der Goldpreis hat in letzter Zeit einen neuen Rekord nach dem anderen aufgestellt – im Jahr 2024 verzeichnete das Edelmetall 40 neue Höchststände. Im ersten Quartal dieses Jahres stieg der US-Dollar-Goldpreis um 19%1 – das war der höchste Anstieg in einem Quartal seit 1986.
Diese Gewinne spiegeln die Rolle von Gold als „sicherem Hafen“ für Anleger in unsicheren Zeiten sowie als Portfoliodiversifikator wider. Darüber hinaus haben die Dollar-Schwäche und der Inflationsausblick die Nachfrage nach Gold angekurbelt.
Meiner Meinung nach fehlt es dem Goldmarkt jedoch an einer breiten Beteiligung von Investoren. Für die Kursgewinne des vergangenen Jahres sind vor allem die Käufe einer kleinen Gruppe von Derivatehändlern, darunter Hedgefonds, sowie die Zentralbanken verantwortlich. Letztere haben ihre Goldbestände in den letzten drei Jahren deutlich aufgestockt.2
Anleger warten noch ab
Zum Zeitpunkt, als dieser Bericht verfasst wurde, partizipierten Long-Only-Anleger nicht in dem Maße an dieser Rally, wie sie es in einer früheren Haussephase für Währungsmetalle – in den Jahren 2009 bis 2012 – getan hatten, als die Zentralbanken die quantitative Lockerung ausweiteten. Derzeit hält sich die Masse der Anleger noch zurück und ist meiner Meinung nach in Gold, Silber sowie Gold- und Silberminenaktien unterinvestiert.
Ich glaube, dass sich dies ändern wird, und sehe dafür bereits einige Hinweise. In den turbulenten Tagen nach Bekanntgabe der Zollpläne der US-Regierung am 3. April (Präsident Trumps „Liberation Day“) stiegen die Kurse mehrerer Minenaktien. Einige Anleger begannen, sich in dem Sektor zu engagieren, obwohl die Metallpreise an sich nachgaben. Letzteres wurde damit begründet, dass der Arbitragehandel, der im ersten Quartal zu einem massiven Zufluss an Währungsmetallen in die USA geführt hatte, abrupt zum Erliegen kam, als Gold, Silber und andere Metalle von den US-Zöllen ausgeklammert wurden.
Der Silberpreis war in Q1 um 18% gestiegen – so stark wie zuletzt in Q4 20223, ist inzwischen jedoch wieder in Richtung seiner Handelsspanne von 2023 gesunken. Die Gold/Silber-Quote signalisiert meiner Ansicht nach eine überfällige Erholung des Silberpreises. Zudem ist Silber als wichtiges Industriematerial eine knappe Ressource.
Welcher Ansatz jetzt der richtige sein könnte
Mit der abwartenden Haltung der Asset-Allokatoren dürfte es in den nächsten Tagen und Wochen vorbei sein. Sie werden sich Gedanken über die richtige Vermögensaufteilung für den Rest des Jahres machen müssen. Meines Erachtens sollten sie dabei auch die operativ sehr gut aufgestellten Minenkonzerne in Betracht ziehen – insbesondere im dramatischen aktuellen Marktumfeld, in dem viele andere Aktien Verluste verzeichnen.
Minenunternehmen gewinnen meistens in Haussephasen für Währungsmetalle an Dynamik. Da sie hohe Fixkosten haben, wirkt sich ein Anstieg der Gold- und Silberpreise in der Regel direkt auf ihre Rentabilität und Cashflow-Generierung aus. Momentan setzen diese Unternehmen viel Liquidität frei, zahlen Dividenden und sind im Vergleich zur Vergangenheit auf der Grundlage von Kennzahlen wie dem Preis-Cashflow-Verhältnis unterbewertet.
Stagflation?
Wir glauben, dass das aktuelle makroökonomische Umfeld für Anleger in Währungsmetallen attraktiv ist. Stehen die USA vor einer Stagflation? Ich halte ein solches Szenario für wahrscheinlicher als noch vor einem Jahr. Seit dem „Liberation Day“ korrigieren die Ökonomen ihre Wachstumsschätzungen nach unten und heben ihre Inflationsprognosen an. In der Vergangenheit haben sich Stagflationsphasen als ideales Umfeld für Währungsmetalle erwiesen.
Meiner Meinung nach sollten Gold und Silber sowie Gold- und Silberminenunternehmen als Standardinvestment für Pensionsfonds und institutionelle Mandate sowie für Long-Only-Investoren betrachtet werden. Eine kleine Gold-Allokation kann die Volatilität eines Mischportfolios aus Aktien und Anleihen nachweislich reduzieren.4
Gold ist ein wichtiges Reserve-Asset für Zentralbanken, die es zum Schutz vor Inflation und Marktrisiken einsetzen und ihre Goldbestände nach Angaben des World Gold Council in jüngster Zeit erhöht haben. Wir sind der Ansicht, dass Gold, Silber und Gold- und Silberminenaktien eine wichtige Rolle in einem breit diversifizierten Investmentportfolio spielen sollten. Im aktuellen Markt- und Wirtschaftsumfeld gilt dies mehr denn je.
1 Quelle: Bloomberg, Stand: 2. April 2025. Vergangenheitswerte geben keinen Aufschluss über die künftige Wertentwicklung einer Anlage.
2 Quelle: World Gold Council, 5.2.25
3 Quelle: Bloomberg, Stand: 2. April 2025
4 Quelle: Jupiter-Daten über Factset, Stand: 31.12.24. Bezieht sich auf eine niedrigere Volatilität über 1, 5, 10 und 20 Jahre in einem Portfolio mit einer Allokation von 5% in Gold, 19% in Festzinsanlagen, 76% in Aktien im Vergleich zu einem Portfolio von 80% Aktien und 20% festverzinsliche Anlagen.
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