EVLI Fund Management Company Ltd.

Was kann man 2021 von Skandinavien erwarten?

4. März 2021 (Anzeige)

EVLI Fund Management Company Ltd. ist eine skandinavische Fondsboutique mit Fokus auf institutionellen Investoren. Unser systematischer Investmentprozess verwendet sowohl quantitative als auch qualitative Elemente. Eine konsequente Disziplin stellt sicher, dass der Investmentprozess durchgehalten werden kann. Unsere Fonds werden aktiv verwaltet wobei ESG sehr tief in den Investmentprozess integriert ist.

Wir haben mit Peter Lindahl (Evli´s Leiter der taktischen Asset Allokation), Janne Kujala (Leiter skand. Aktien) und Ville Tiainen (Analyst) zusammen gesessen, um zu diskutieren, was 2021 die Gründe für Wachstum in Skandinavien sein könnten und warum Anleger auf die skandinavische Karte setzen sollten.

Was werden im Jahr 2021 die Haupttreiber für die Kapitalmärkte sein und wie werden sie die skand. Märkte beeinflussen?

Janne Kujala: Ich würde sagen: Fiskalanreize und die Wiederkehr von Wirtschaftswachstum.

Peter Lindahl: Das Thema Reflation wird im nächsten Jahr sehr wichtig sein, da das weltweite Wirtschaftswachstum sehr schnell zurückkehren wird. Wir werden eine Art Rotation zwischen verschiedenen Themen sehen: weg von defensiv hin zu zyklisch. Das ist für skand. Aktien von Vorteil; insbesondere für Finnland und Schweden wegen deren Small und Mid-Caps - schließlich schneiden kleinere Unternehmen i.d.R. in einem reflationären Umfeld besser ab (in dem das Wachstum und die Gewinne wieder erstarken).

Ville Tiainen: Im Herbst haben wir die Benchmark, die wir in dem schwedischen Small-Cap-Fonds benutzen, und den skand. Index angeschaut und diese mit dem MSCI Europe Index verglichen. Der Hauptunterschied lag darin, dass Industrieunternehmen in Skandinavien eine im Vergleich deutlich höhere Gewichtung als in Europa aufweisen; dies belegt, was Peter gerade erwähnt hatte.

Welche Makro-Faktoren sollten Anleger bedenken, wenn sie sich die weltweite Entwicklung anschauen?

Peter: Makroökonomisch betrachtet sieht die Lage weltweit sehr gut aus; wir werden in diesem Jahr also eine starke Erholung sehen. Die skand. Region schlägt sich in so einem Umfeld i.d.R. recht gut, da sie zyklisch ist und sehr stark vom Weltwirtschaftswachstum abhängt. Dann gibt es noch die Vielzahl an Mid Caps, was in einem Reflationszyklus von großem Vorteil ist.

Janne: Darüber hinaus sind die Zinsen sehr niedrig. Wir kommen gerade aus einer Rezession, es gibt Wachstumsprogramme in den USA, was auch Auswirkung auf Europa hat. Daneben haben wir auch immer mehr Impfstoffe und die Volkswirtschaften bereiten sich darauf vor, im ersten Halbjahr wieder zu öffnen; das Alles ist insgesamt sehr positiv.

Peter: Die politisch Verantwortlichen werden die Stützungsmaßnahmen nicht so schnell wieder zurücknehmen wie nach der Finanzkrise 2010; sie werden also etwas zu weit gehen, was das Umfeld ziemlich interessant für zyklische Themen macht und damit für Skandinavien.

Ville: Ein Mega-Trend im Anlagebereich bezieht sich auf den ESG-Ansatz beim Investieren. Das stand jetzt bereits sehr lange im Zentrum vieler Unternehmensziele in Skandinavien und wurde im Laufe der vergangenen Jahre immer wichtiger. Das wird auch weiterhin so sein.

Was macht Skandinavien so einzigartig, wenn man es mit z.B. dem Rest von Europa vergleicht?

Peter: Wir haben eine wesentlich zyklischere Wirtschaft als der Rest von Europa. Dort gibt es vielleicht qualitativ hochwertigere Unternehmen und der skand. Markt ist sehr stark von Industrie und Exporten geprägt; daher sind wir stärker vom globalen Wachstum abhängig als der Rest des Kontinentes. Das ist das Einzigartige an der Region, in der wir leben.

Janne: Ich stimme Peter zu, was das Thema Qualität anbelangt. Man kann es von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachten. Auch wenn wir nicht alle mit Daten untermauern können, glaube ich doch, dass sowohl das Bewusstsein und die Integration von ESG in die Unternehmensstrategie in Skandinavien schon weiter fortgeschritten sind als irgendwo anders in Europa.

Ville: Als wir die Eigenkapitalrendite (ROE) in Skandinavien mit dem MSCI Europe verglichen haben, stellten wir fest, dass der ROE in verschiedenen Branchen und Subsektoren in Skandinavien fast immer höher lag. Hierzu diente der VINX-Index als Vergleichsindex.

Janne: Genau. Man kann das im Finanzsektor auch beobachten. Skand. Banken sind nicht teuer, aber sie sind eindeutig höher bewertet als europäische Banken; man sieht also auch den Qualitätsunterschied in diesem einen Sektor.

Peter: Ich stimme dem zu und kann bestätigen, dass der ROE des MSCI Nordic aktuell bei 13% liegt im Vergleich zum europäischen Index von 4,3%; also ist der ROE in Skandinavien dreimal so hoch.

Woher kommt diese Qualität?

Ville: Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich hierbei um gut geführte Unternehmen in gut funktionierenden Gesellschaften. Erklärungsansätze könnten z.B. in relativ starken und stabilen Regierungen und Volkswirtschaften liegen; global und export-orientierten Einstellungen, nachhaltiger Fokus auf das Geschäft und spezielle Branchen und Nischen.

Peter: Aus einer zyklischen Perspektive hat Skandinavien die durch COVID ausgelöste Rezession viel besser überstanden als das restliche Europa; wir hatten nämlich einen schwächeren Abschwung und das sieht man auch an den Gewinnen. Skandinavien wird sich daher wesentlich schneller erholen.

Gibt es eine Gefahr, dass wir den skand. Markt übersättigen?

Peter: Es gibt in der Tat das Risiko einer Blasenbildung. Langfristig ist die Qualität gut, aber kurzfristig könnte es sich negativ auswirken, wenn Anleger sich schlecht wirtschaftenden Unternehmen zuwenden.

Langfristig ist die skand. Geschichte immer noch intakt, denn man hat - aus der Sicht des Marktes und eines Investments - starke Unternehmen, höheres Wachstum und bessere Profitabilität.

"Günstig bewertete Unternehmen in Skandinavien zu kaufen erscheint sinnvoll" - kann man das so sagen?

Peter: Auf jeden Fall. Es gibt auch Unternehmen in Skandinavien, die teuer sind; aber, wenn man die Bewertung eines Unternehmens berücksichtigt, könnte es sinnvoll sein, mehr nach einer Value-Strategie bzw. -Fonds Ausschau zu halten. Man sollte auch die Bewertung eines Unternehmens betrachten, denn man will ja langfristig nicht zu viel bezahlen; denn sonst bekommt man ein Portfolio, das zu teuer ist und auf lange Sicht an Wert verliert.

Janne: Ja, im Prinzip will man billigere Aktien kaufen; aber in den letzten zehn Jahren hat dies auf den weltweiten Aktienmärkten nicht wirklich funktioniert. Hoch bewertete Aktien wurden noch teurer; wenn man also billigere Aktien vor zehn Jahren gekauft hat, hat man nicht sehr intelligent eingekauft.

Peter: Guter Einwand. Wir bewegen uns in einen Zyklus, in dem Anleiherenditen wieder steigen könnten und das Reflationsthema wieder zurückkehrt. In so einem Zyklus entwickeln sich die günstigeren Aktien i.d.R. besser; es könnte also sinnvoll sein, in einem Reflationszyklus auf eine solche Strategie zu setzen.

Wie unterscheidet sich Evli´s Marktausblick von dem anderer Häuser?

Peter: Bei Evli versuchen wir unsere Ansicht erst dann zu verändern, wenn sich die Faktenlage ändert. Wir verfolgen einen sehr systematischen Ansatz, wobei wir vermeiden wollen, dass irgendeine Anlegerpsychologie Einfluss auf unseren Marktausblick hat. Wir halten uns an das, was wir sagen und versuchen, dauerhaft besser zu werden bei dem, was wir tun.

Janne: Die skand. Aktienmärkte haben auch im Jahr 2020 sehr gut abgeschnitten. Die Branchenzusammensetzung innerhalb der vier skand. Länder weicht ein wenig voneinander ab; aber Finnland und Schweden haben außerordentlich gut bzgl. Aktienmarktentwicklung abgeschnitten. Der dänische Aktienmarkt ist im Allgemeinen eher defensiv, aber immer noch besser gelaufen als der in Schweden bzw. Finnland. Auch dieses Jahr wird Skandinavien ein interessanter Aktienmarkt sein; insbesondere, wenn man von einem reflationären Umfeld ausgeht, was derzeit sehr wahrscheinlich ist.

Können Sie den Marktausblick aus Anlegersicht in einem einzigen Wort zusammenfassen?

Peter: Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: ich lege mich auf Reflation fest und einem starken Wachstum bei größeren Schwankungen.

Janne: Ich würde sagen: Bullenmarkt. Das ist es, worin wir uns gerade befinden; und solange dies der Fall ist, sollte man sinnvollerweise Aktien besitzen. Das gilt selbstverständlich auf globaler Ebene. Wenn Sie eine Vorstellung davon haben, wohin die Reise bei globalen Aktien geht, dann wissen Sie auch, wohin die skand. Aktien unterwegs sind.

Ville: Ich würde Janne´s Kommentar weiterführen und - aus skand. Perspektive - von einem nachhaltigen Bullenmarkt sprechen.

Evli Nordic Equity Funds: 

Evli Nordic, ISIN FI0008810908, WKN A2PR5D (verlinkt zu evli.com)

Evli Swedish Small Cap, ISIN FI0008813142, WKN tba (verlinkt zu evli.com)

Evli Finnish Small Cap, ISIN FI0008804422 (verlinkt zu evli.com)

Evli Finland Select, ISIN FI0008800107 (verlinkt zu evli.com)


Das Team


Peter Lindahl, Leiter der taktischen Asset Allokation und Leiter der systematischen Fonds. Peter verfolgt einen Top-Down-Ansatz mit Makroelementen.

Janne Kujala, Leiter skand. Aktien, Manager der folgenden Fonds bei EVLI: Finnish Small Caps, Swedish Small Caps und Finland Select. Janne ist ein Fondsmanager mit einer ausgewiesener Expertise, die Zyklen in Skandinavien auszunutzen und damit Geld zu verdienen.

Ville Tiainen, Analyst für skand. Aktien. Ville analysiert Unternehmen und ist den großen Trends in Skandinavien wie auch weltweit auf der Spur.

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