
Goldrallye bis ins Jahr 2667?
3. März 2025 (Anzeige)
Die künftige Regierungskoalition benötigt Geld. Viel Geld. Aber woher nehmen? Ein Vorschlag, der mir im Wahlkampf nicht begegnet ist, könnte sein: Wir zapfen unsere Goldreserven an. Der nationale Goldschatz hat einen Wert von dreihundert Milliarden Euro und jeden Tag wird er wertvoller. Wie steht es um die Aussichten für die weitere Wertentwicklung der deutschen Goldreserven?
Der Goldpreis schließt in 2025 nahtlos an seine Rallye des vergangenen Jahres an. Bis zum 26. Februar lag das Kursplus in Euro gerechnet bereits bei rund zehn Prozent. Im Jahr 2024 stieg der Goldpreis auch aufgrund der Euro-Schwäche gegenüber dem US-Dollar um mehr als 35 Prozent.
Goldpreis: Mit viel Schwung ins Jahr 2025
Quelle: Bloomberg, antea
Gold startet häufig mit Kursgewinnen in ein Jahr. Auf die monatliche Performance heruntergebrochen ist der Januar mit einem seit 1999 gerechneten durchschnittlichen Plus von 3,4 Prozent der stärkste Monat für Gold in Euro. Dieses Jahr hat der Goldpreis sogar noch eine Schippe draufgelegt.
Goldpreis: Ein guter Jahresstart ist „normal“
Quelle: Bloomberg, antea
Seit Euro-Einführung hat Gold pro Jahr einen Wertzuwachs von 9,4 Prozent erzielt. Dieses Plus hat der Goldpreis nun bereits in den ersten Wochen des Jahres erreicht. Man könnte Gold auch als das „Investment des Jahrtausends“ bezeichnen, gab es seit dem Jahr 2000 doch lediglich ein Jahr mit einer klar negativen Kursentwicklung. Ansonsten gab es jedoch mehrere Jahre mit Kurszuwächsen von mehr als zwanzig oder auch mehr als dreißig Prozent.
Gold: Das Asset des Jahrtausends?
Quelle: Bloomberg, antea
Wenn DAX und der Goldpreis wie in den ersten Wochen dieses Jahres parallel ansteigen, dann ist das für den Anleger natürlich ein Grund zur Freude. Ärgerlich wäre es, wenn die Kurse beider Anlageklassen gleichzeitig fallen würden. In solchen Phasen wäre ein Diversifikationseffekt wünschenswert, in welchem die negative Performance der einen durch eine positive Performance der anderen Anlageklasse zumindest teilweise ausgeglichen wird. Bei Betrachtung eines längeren Anlagehorizont ist diese Diversifikationseigenschaft zwischen einem DAX- und einem Gold-Investment gegeben. Über einen rollierenden Drei-Jahres-Zeitraum trat in lediglich anderthalb Prozent der Zeitfenster die Situation ein, in welcher sowohl ein DAX-Engagement als auch ein Gold-Investment gleichzeitig eine negative Performance aufwiesen.
Gold und DAX: Gut diversifiziert
Quelle: Bloomberg, antea
Welche Faktoren treiben den Goldpreis von einem Hoch zum anderen? Platt formuliert ist es die hohe Nachfrage. Gold gilt als wertbeständig über Jahrtausende hinweg. Und so wird Gold häufig als Absicherung gegen den Wertverlust von Papierwährungen nachgefragt. Inflation, möglicherweise als Folge einer Schuldenkrise, ist nichts anderes als der Wertverlust einer Papierwährung. Höhere Staatsschulden sind aktuell nicht nur ein Thema in den USA, sondern auch in Deutschland. Wird die neue Regierung die Schuldenbremse aufweichen? Oder kommt doch jemand auf die Idee mit den Goldreserven? Der deutsche Goldschatz ist rund 3.350 Tonnen schwer. Eine Tonne Gold ist fast neunzig Millionen Euro wert. Alleine während der Zeit der Ampel-Regierung stieg der Wert der Goldreserven um fast einhundert Milliarden Euro.
Diversifikation ist ein weiterer Grund, Gold nachzufragen. Diversifikation erfolgt im Rahmen individueller Vermögenskonzepte und auf institutioneller Ebene. Viele Zentralbanken rund um den Globus streben eine Diversifikation ihrer Devisenreserven an, vor allem, nachdem die Währungsreserven Russlands im Zuge der Sanktionen nach dem Einmarsch in die Ukraine eingefroren wurden. Im Jahr 2024 haben Zentralbanken weltweit das dritte Jahr in Folge mehr als eintausend Tonnen Gold nachgefragt haben. Das ist mehr als doppelt so viel wie in den Jahren zuvor.
Anhaltend hohe Käufe von Zentralbanken
Quelle: World Gold Council, antea
Bis 2022 waren die Entwicklung der Zinsen (präzise: die Entwicklung der langfristigen US-Dollar-Realzinsen) und der Außenwert des US-Dollars die entscheidenden Faktoren für das Auf und Ab des Goldpreises. In einem einfachen Modell ließ sich der Goldpreis relativ präzise über diese beiden Faktoren bestimmen. Mittlerweile gilt die Goldnachfrage der Zentralbanken als wichtigste Triebkraft für die Kursentwicklung des Edelmetalls.
Goldpreis: Emanzipiert von Realzins und US-Dollar
Quelle: Bloomberg, antea
Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf China gelegt. Im gesamten Jahr 2024 erhöhte China seine Goldreserven um 45 Tonnen. Gold macht derzeit aber nur etwa 5,5 Prozent der Währungsreserven Chinas aus. In dieser Statistik steht Deutschland meilenweit vor China, beträgt der Anteil der hiesigen Goldbestände doch drei Viertel der gesamten Währungsreserven. Würde China die gleiche Quote anstreben, müsste das Land acht Jahre lang jede einzelne auf der Welt geförderte Unze auf seine Zentralbankbilanz nehmen. Würde China das Ziel ausschließlich durch Zukäufe erreichen wollen und dabei das Tempo von 2024 an den Tag legen, würde es 642 Jahre und damit bis ins Jahr 2667 dauern, bis das Ziel erreicht wäre.
Devisenreserven: Kleiner Goldanteil in China
Quelle: World Gold Council, antea
Das sind zwar nur Rechenspielereien, aber sie verdeutlichen die Dimensionen, über die man hier spricht. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass China (und andere Nationen) noch längere Zeit ihre Goldreserven aufstocken und daher als Goldnachfrager am Goldmarkt auftreten werden, dürfte als relativ hoch eingeschätzt werden.
Fazit: Anhaltend hohe Nachfrage von Zentralbanken ist der bedeutendste Faktor hinter dem Aufwärtstrend des Goldpreises. Die Aussichten für mittelfristig weitere Kursanstiege sind gut. Der strukturelle Faktor der Zentralbanknachfrage hat die Goldpreisentwicklung unabhängiger von der Zinsentwicklung gemacht. Die Risiken für einen starken Kursrückschlag erscheinen derzeit gering. Es sei denn, Deutschland schmeißt von heute auf morgen seine gesamten Goldreserven auf den Markt.
Autor: Kornelius Purps, Kapitalmarktstratege antea ag
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