OPTINOVA

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass der Kampf gegen Inflation länger währt, als manche glauben

19. September 2022 (Anzeige)

Rohstoffe sind gleichermaßen die Lebensader der Industrie und des täglichen Lebens. Für den Vorstand und Fondsmanager Armin Sabeur von OPTINOVA stellen Commodities deshalb einen elementaren Bestandteil der Geldanlage dar.

Die hohen Inflationsraten sind das beherrschende Thema in der Öffentlichkeit. Auch wenn es für die Politik opportun ist, die Gründe auf den Ukrainekrieg zu schieben, so ist die Ursache für die hohen Teuerungsraten eher bei tieferliegenden Entwicklungen zu finden:

Erstens, die sogenannten Babyboomer fangen altersbedingt an, in Europa und Nordamerika den Arbeitsmarkt zu verlassen. Diese haben in den 80er und 90er Jahren bei ihrem Eintritt in den Arbeitsmarkt einen starken Wettbewerbsdruck auf Seiten der Arbeitnehmer ausgeübt. Durch ihre Anzahl und durch ihre gute Ausbildung stand in den westlichen Industrieländern sukzessive ein großes Angebot an Arbeitskräften zur Verfügung. Das hat dazu geführt, dass die üblichen Gehaltssteigerungen aus den Wirtschaftswunderjahren, nicht mehr durchsetzbar waren und die übliche Lohn-Preisspirale durchbrochen war.

Jetzt gehen die Babyboomer in Rente. Dies nimmt den deflationären Druck vom Arbeitsmarkt und erhöht die Verhandlungsmacht der jüngeren Arbeitnehmer, so dass es zukünftig zu üppigeren Gehaltssteigerungen kommt, was zu der sogenannten Lohn-Preis-Spirale aus dem Lehrbuch führen kann.

Zweitens, nachdem China bis Ende der siebziger Jahre kaum eine Rolle in der Weltwirtschaft spielte, haben die Reformen von Deng Xiaoping (Sozialismus mit chinesischem Charakter) zu einer historisch einmaligen Mobilisierung von Arbeitskräften geführt. Seit 1980 haben günstige chinesische Produkte den Weltmarkt überschwemmt. Die Qualität wurde stetig gesteigert und allmählich wurden alle Märkte, ob hoch technisiert oder einfach strukturiert, von dieser Welle erfasst. Auch dies hat massiven deflationären Druck auf Produzenten ausgeübt. Im gleichen Zeitraum wurden massiv Zölle abgebaut, was den oben beschriebenen Prozess befeuerte.

Seit 2012 ist dieser Prozess jedoch verlangsamt, wenn nicht gar gestoppt. Durch die jahrzehntelange Ein-Kind-Politik ist die chinesische Gesellschaft von massiver Überalterung (ähnlich wie in Japan) bedroht. Es müssen zunehmend höhere Löhne gezahlt werden, um gute Arbeitnehmer zu finden. Zusätzlich wird von der Zentralregierung eine andere Wirtschaftspolitik angestrebt. Der Binnenkonsum soll gestärkt und es beginnt ein Shift von einer Weltwerkbank hin zu einer hoch technisierten Volkswirtschaft. Günstige Produkte aus China werden immer mehr zur Geschichte gehören.

Zusätzlich hat die Corona Krise bei vielen Multinationalen Unternehmen zu Überlegungen geführt, die Produktionsketten zu verschlanken oder gar ins Heimatland zurück zu holen. Die westlichen Sanktionen in Folge des Ukraine Krieges werden diesen Effekt verstärken, da viele diesen Krieg als mögliche Blaupause für einen zukünftigen Taiwan Konflikt sehen.

Drittens, das Auslaufen der „Friedensdividende“. Durch das Ende des kalten Krieges öffnete sich europäischen Unternehmen ein riesiger Absatzmarkt aber auch ein neues Reservoir gut ausgebildeter Arbeitskräfte. Auch dies hat deflationären Druck auf den westeuropäischen Arbeitsmarkt ausgeübt. Viele Industrien wurden umstrukturiert oder wanderten ab. Aber die ehemaligen Länder des Warschauer Paktes wurden sukzessive in den europäischen Binnenmarkt und später in die EU und teilweise Eurozone integriert. Die neuen Vorschriften und die Angleichung der Lebensverhältnisse auf beiden Seiten des ehemaligen eisernen Vorhangs haben den Preisvorteil inzwischen fast aufgezehrt.

Nun stellt sich die Frage, inwieweit Investoren sich positionieren sollten. Ein Blick in die siebziger Jahre in den USA ist sehr aufschlussreich und bietet sehr viele Parallelen zur heutigen Zeit: Damals waren die USA in einen langwierigen Krieg in Vietnam verwickelt. Dieser war sehr teuer und trieb die Staatsverschuldung in die Höhe. Das Vertrauen in den US-Dollar war erschüttert, so dass der damalige Französische Präsident De Gaulle die französischen Goldbestände in den USA nach Hause holen ließ. Soziale und finanzielle Maßnahmen wurden seitens Nixon unternommen, um die Folgen der Inflation für die ärmeren Bevölkerungsschichten zu dämpfen, was zu einer Spirale aus Schulden und Abwertung führte. Schließlich wurde die Goldbindung aufgegeben und die Inflation währte weiter bis Anfang der Achtziger Jahre. Nur radikale Zinserhöhungen (temporär bis zu 20%) beendeten die Zeit der „Great Inflation“.

In der Zeit von 1970 bis 1982 haben Rohstoffe (Energie & Metalle) den S&P 500 deutlich outperformt. Dies liegt vor allem an der Korrelation zwischen Rohstoffen und Verbraucherpriesen. Die Bank of America hat berechnet, dass von 1950 bis 2020 die Korrelation zwischen Commodities und Inflation bei über 70% lag. Auch Gold ist ein guter Inflationsschutz (Korrelation zu Inflation bei ca. 40%), und wird es auch bleiben so lange die größten Zentralbanken der Welt dies in ihren Bilanzen halten. Als alleiniges Investment unterliegt Gold jedoch hohen Schwankungen (2001 bis 2020 bei ca. 21% p.a. in USD) und zahlt darüber hinaus keine Dividenden. Deshalb ist ein breit diversifiziertes Portfolio auch im Rohstoffbereich unabdingbar, um langfristig ein gutes Rendite-Risiko Profil zu erzielen.

Heute gibt es viele Parallelen zu den 70er Jahren: Krieg in der Ukraine, Euroabwertung und Maßnahmenpakete zur Abwehr der gestiegenen Energiepreise. Der Rohstoffmarkt (Am Beispiel des S&P GSCI Commodity Total Return Index) ist allerdings gegenüber dem Aktienmarkt (z.B. MSCI World Index) stark unterbewertet). Historisch gesehen lag die Ratio (Bloomberg Commodity Index / MSCI World Index) bei 0,18. Zurzeit liegt diese bei ca. 0,09. Eine antizyklische Strategie wäre hier sehr interessant.

Ein weiterer Punkt, der keine historische Parallele hat, aber für höhere Rohstoffpreise spricht, ist der Plan der Dekarbonisierung der Weltwirtschaft. Sollten die Pläne der Regierungen in Europa, USA aber auch China umgesetzt werden, wird die Nachfrage nach Metallen weiter steigen. Zwar ist das Ziel „Zero CO2“ nachhaltig. Der Weg dorthin, wird jedoch von einer immensen Rohstoffnachfrage begleitet werden (Metals for Clean Energy).

Über die Kombination von ETCs und Aktien rohstofffördernder und -verarbeitenden Unternehmen lassen sich besonders ausgewogene Rendite-Risiko-Profile erzeugen. Dies gilt sowohl für den Grundstoff- als auch für den Energiebereich.

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